· 

Grundwissen Massage


Definition Massage

Bei der Massage handelt es sich um eine manuelle Behandlungstechnik. Sie entfaltet ihre Wirkung über mechanische Reize auf die von ihr erreichbaren Gewebsschichten, im wesentlichen Haut, Unterhaut und Muskulatur. Wahrscheinlich ist sie das älteste Heilmittel der Welt, da eine Heilung mit den Händen eher möglich war, als durch Gabe von Medikamenten. Die Massage beeinflusst den gesamten Organismus und die Psyche des Pferdes.

 

Die Wirkung von Massage

  • Steigerung der Durchblutung
  • Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz
  • Entspannung der Muskulatur
  • Lösen von Verklebungen
  • Verbesserung der Wundheilung
  • Schmerzlinderung
  • Wirkung auf innere Organe
  • Entspannung der Psyche
  • Verbesserung vom Zellstoffwechsel

Beim Einsatz schneller und kräftiger Griffe kann eine Steigerung des Muskeltonus erreicht werden. Langsame und weiche Griffe ermöglichen hingegen eine Senkung des Muskeltonus.

 

Welche Vorteile hat ein gut durchbluteter Muskel?

Ein gut durchbluteter Muskel entsapnnt sich leicht und ist wärmer. Er ist weniger anfällig für Verletzungen und ermüdet langsamer. Eine schnellere Reaktion auf nervliche Reize ist möglich. Die gute Durchblutung eines Muskels fördert zudem die schnelle Erholung von körperlichen Anstrengungen und der Heilungsprozess wird beschleunigt.

 

Wann darf Massage angewendet werden und wann nicht?

Indikationen für Massage:

  • posttraumatische Veränderungen
  • nach Überbelastung
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Verspannungen und Verhärtungen
  • Verbesserung des Allgemeinempfindens
  • Vorbereitung auf sportliche Leistungen

Kontraindikationen für Massage:

  • Entzündungen
  • Fieber
  • Wunden
  • Erkrankungen der Gefäße
  • Trächtigkeit
  • Hautkrankheiten
  • Schmerzen

Welche Grifftechniken gibt es?

  • Streichungen
  • Knetungen
  • Reibungen
  • Klopfungen
  • Vibrationen
  • Kamm- und Plättgriff
  • Harkungen

Macht es Sinn, mein Pferd als Pferdebesitzer selbst zu massieren?

Oh ja! Ich bin der Meinung, dass jeder Techniken erlernen kann, die seinem Pferd helfen. Akute Lahmheiten oder Muskelerkrankungen sind zunächst tierärztlich abzuklären. Wird die Massage allerdings aus Wellnessgründen, zur Unterstützung bei sportlichen Leistungen oder nach Anleitung einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten zur Unterstützung der Behandlung durchgeführt, befürworte ich die Massageanwendung durch Pferdebesitzer:innen. Voraussetzung ist, dass man selbstreflektiert handelt und genau auf die Reaktionen seines Pferdes achtet. Zwei Punkte, die meiner Meinung nach einen Pferdemenschen ausmachen. Wer Interesse hat Massagetechniken zu erlernen, wird auch passende Techniken erlernen können.

Es gibt viele unterschiedliche Massagegeräte, die zum Einsatz kommen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass die menschliche Hand, durch die Fähigkeit zu fühlen und sich individuell anzupassen, die bessere Alternative ist. Wir können die Intensität beispielsweise stufenlos anpassen. Ein Gerät kann ich auch einstellen, aber es reagiert nicht auf kleine Feinheiten und Reaktionen des Pferdes. Das tut aber unsere Hand. Gerade unsere Hände sind mit so vielen Nerven durchzogen, die uns das Fühlen erleichtern.

Um als Pferdebesitzer erfolgreich massieren zu können, ist Anatomiewissen unverzichtbar. Muskeln arbeiten immer als Spieler (Agonist) und Gegenspieler (Antagonist) zusammen. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Muskeln welche Aufgabe haben, wenn ich mein Pferd unterstützen möchte. Neben der Theorie ist auch das praktische Üben von Massagegriffen wichtig, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Reaktionen Deines Pferdes

Die Reaktionen der Pferde sind so unterschiedlich. Es gibt, wie bei uns Menschen, extrovertierte und introvertierte Typen. Manche sind „lauter“ andere sind „leiser“.

Interessant ist auch das Verhalten abhängig von der Ranghöhe in der Herde. Chefs oder Chefinnen lassen sich Schwäche oft ungerne anmerken. Deshalb zeigen Alphaltiere manchmal kaum Reaktionen in der Nähe ihrer Herde. Sind sie außerhalb der Reichweite, kommunizieren sie wieder ganz offen. Ich beobachte dies immer ganz fasziniert.

Achten wir auf die kleinsten Reaktionen des Pferdes und belohnen die Äußerung, indem wir darauf reagieren, wird das Pferd immer kommunikativer. Diese Wette schließe ich mit jedem ab.

Welche Entspannungszeichen sind typisch:

  • Kopf senken
  • Augenlider schließen
  • Kauen oder Schlecken
  • tiefes Ein- und Ausatmen
  • entspannte Beinhaltung
  • Maul entspannen oder Gähnen

DON´Ts bei der Anwendung von Massage

  • Du möchtest Deinem Pferd etwas Gutes aufzwingen.
  • Es gibt das Standardprogramm für Dein Pferd.
  • In Hektik und Stress noch fix Dein Pferd massieren.

DOs bei der Anwendung von Massage

  • Dein Pferd entscheidet, was es möchte.
  • Individuelle Massagetechniken für Dein Pferd.
  • Ruhe, Zeit und Geduld sind Deine Unterstützer.

Mehr Wissen und praktisches Erlernen für Dich und Dein Pferd

Bist Du neugierig geworden? Möchtest Du sowohl die Theorie als auch die Praxis erlernen? Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Mit welchen Massagetechniken kannst Du die Stärken Deines Pferdes fördern und die Schwächen mildern? Du hast Interesse an einem exklusivem Workshop für Dich und Dein Pferd? Ihr seid eine kleine Gruppe und wünscht Euch gemeinsam einen Workshop?

Sprecht mich einfach an. Ich schmiede gerne passgenaue Pläne mit Euch!



+49 160 973 973 05