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Grundlagen zur Muskulatur


Unterschiedliche Arten der Muskulatur

Wir unterscheiden drei unterschiedliche Arten von Muskulatur:

  1. die Herzmuskulatur. Sie arbeitet komplett autonom. Der Körper ist schlau. Auf diese Wiese ist das Herz unabhängig von äußeren "Störungen".
  2. die glatte Muskulatur. Sie befindet sich in den Organen.
  3. die Skelettmuskulatur. Diese ist zuständig für die Motorik und sorgt damit für Bewegung. Ein Pferd hat rund 250 Muskeln.

Die Skelettmuskulatur lässt sich wiederum in zwei Bereiche unterteilen:

  • die Tiefenmuskulatur
  • die Oberflächenmuskulatur.

Die Tiefenmuskulatur ist zuständig für Halt und Stabilität. Sie lässt sich nicht bewusst ansteuern, sondern arbeitet reflektorisch. Sie enthält viele Propriozeptoren, die für die Feinkoordination zuständig sind.

Die oberflächliche Muskulatur ist zuständig für die Bewegung. Auch sie arbeitet reflektorisch. Der Unterschied ist jedoch, dass sie bewusst angesprochen werden kann. Wenn ich jetzt ein Glas Wasser trinken möchte, gebe ich den Impuls meinen Arm von der Tastatur zum Wasserglas zu bewegen.

Wie arbeiten Muskeln?

Muskeln arbeiten immer paarweise - als Agonist und Antagonist. Der Agonist als aktiver Muskel kontrahiert, das heißt er zieht sich zusammen und spannt sich an. Der Antagonist hingegen dehnt sich. Anschließend wird der Antagonist zu Agonisten und der Agonist zum Antagonisten. Dadurch entsteht Bewegung. Denn Muskeln sind durch Sehnen am Knochen verbunden und bewegen somit diesen.

 

Welche Aufgaben kann ein Muskel übernehmen:

  • Beuger,
  • Strecker,
  • Spanner,
  • Dreher,
  • Schließer,
  • Einwärtszieher und
  • Auswärtszieher.

Tipp: Um Bewegungen auch bei Deinem Pferd besser nachvollziehen zu können, kannst Du Dich genauer beobachten. Wenn Du Dich nach recht biegst, welche Muskelnmüssen sich dann anspannen und welche müssen sich dehnen? Du bewegst Dein Bein nach vorne, welche Muskeln spannen sich an und welche dehnen sich? Wenn Du Dir unsicher bist, welche Muskeln Du selbst besitzt, google ruhig mal eine Muskelübersicht für Menschen. Bei uns selbst können wir Bewegungen imitieren, fühlen was passiert und diese in Grundzügen auch auf unser Pferd übertragen.

Konzentrische Muskelarbeit: Hier kontrahiert der Muskel - er zieht sich zusammen. Jeder Muskel hat einen Ursprung und einen Ansatz. Die beiden Punkte nähern sich bei der konzentrischen Muskelarbeit aneinander an. Es entsteht eine sichtbare Bewegung. Konzentrisch arbeitet der Agonist.

 

Exzentrische Muskelarbeit: Hier verlängert sich der Muskel - er wird gedehnt. Ursprung und Ansatz entfernen sich voneinander. Auch hier entsteht eine sichtbare Bewegung.

 

Isometrische Muskelarbeit: Bei der isometrischen Muskelarbeit spannen sich die Muskeln an ohne ihre Länge zu verändern. Diese Muskelarbeit ist statisch-haltend. Perfekt ist hier als Beispiel das Maßkrug stemmen. Wenn Du mit ausgestrecktem Arm einen Maßkrug stemmst, wirst Du wahrscheinlich ziemlich schnell merken, welch anstrengende Muskelarbeit Dein Körper leistet. Hast Du eine Idee, wann Dein Pferd isometrisch arbeitet? Wenn Du von Deinem Pferd korrekte Aufrichtung oder Dehnhaltung verlangst, denke immer daran wie anstrengend Maßkrug stemmen sein kann.

Wenn Du lang genug Maßkrug stemmst, ermüdet Deine Muskulatur. Während der Ermüdung sammeln sich aufgrund eines Stoffwechselprozesses Stoffwechselschlacken in den Muskeln an, da diese nicht mehr schnell genug durch das Blut abtransportiert werden können. Kontrahiert ein Muskel wird das Blut herausgedrückt, entspannt der Muskel kann Blut hineinfließen. Um den Abtransport der Stoffwechselschlacken zu ermöglichen, ist eine Entspannungsphase für den Muskel notwendig.



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